Menschen und Beleuchtung: Chiara Le

Chiara Le - Purchasing Project Leader at Schréder
Chiara Le
Purchasing Project Leader - Schréder

Hinter jedem Unternehmen stehen die Menschen, die dort arbeiten. Seit mehr als hundert Jahren steht Schréder dank seiner Mitarbeiter im Bereich Beleuchtungstechnik weltweit an der Spitze. Im Laufe des Jahres 2022 werden wir uns mit den Menschen beschäftigen, die Schréder zu dem machen, was es ist, und dabei ihre Laufbahn, ihre wichtigen Projekte und ihre Gedanken zur Entwicklung der Beleuchtungstechnik unter die Lupe nehmen.

Chiara Le ist an unserem Standort im belgischen Lüttich als Purchasing Project Leader für Schréder tätig. Sie verfügt über einen Studienabschluss im Fach Wirtschaftsingenieurwesen und war viele Jahre lang in der Automobilbranche beschäftigt, unter anderem bei Fiat, Piaggio und Peugeot in Frankreich, Italien und Vietnam. Angesichts der folgenreichen Unterbrechungen globaler Lieferketten stehen Einkaufsabteilungen weltweit vor enormen Herausforderungen. Chiara Le bringt ihre Erfahrung im Beschaffungswesen bei Schréder ein. Dieser Bereich spielt eine sehr wichtige Rolle, damit die Beleuchtungssysteme bei jedem Auftrag zur Zufriedenheit der Kund*innen immer pünktlich installiert und in Betrieb genommen werden können.
 

Ich bin zweisprachig aufgewachsen 

Meine Familie ist nach dem Vietnamkrieg nach Italien gekommen. Deshalb bin ich voll zweisprachig aufgewachsen und fühle mich zu 90 Prozent als Italienerin, besonders was Kaffee, Pizza und Tiramisu betrifft. Ich habe ein ingenieurtechnisches Studium mit Nebenfach Wirtschaftswissenschaften absolviert. Als ich die Prüfungen ablegte, ging ich davon aus, mich künftig mit industriellen Prozessen im großen Maßstab zu beschäftigen. Stattdessen wurde ich von einem Headhunter kontaktiert, der mich für eine Stelle bei Fiat anwarb. 


Das zeigte mir, wie vielfältig die Aufgaben im Einkauf sind …

Dort nahm ich eine Tätigkeit als Einkäuferin auf, obwohl ich mich für eine Position in der Qualitätskontrolle beworben hatte, denn man hatte mein Verhandlungsgeschick erkannt. Ich habe als Nachwuchskraft begonnen und mich bis zu einer höheren Position hochgearbeitet. Ich war für den Einkauf unterschiedlichster Waren zuständig – Chemikalien, mechanische Teile und Elektronikteile. Danach arbeitete ich für Piaggio in Vietnam, wo ich an einem Projekt mitarbeitete, bei dem die dortige Produktion der Piaggio Roller vorbereitet wurde. Anschließend war ich in Frankreich bei Peugeot beschäftigt.


Ich war auf der Suche nach einer besseren Work-Life-Balance …

Schließlich hörte ich von der Position bei Schréder. Das war kein leichter Wechsel, da ich die neue Stelle mitten in der Pandemie antrat. Zwar stellte man mir alle nötigen Arbeitsmittel, den Computer, wirklich alles bereit. Doch in den ersten Monaten hatte ich mit niemandem persönlichen Kontakt. Ich fühle mich nach nunmehr 18 Monaten noch recht neu hier. Gleichzeitig unternimmt das Unternehmen viel, um Neuankömmlingen den Einstieg zu erleichtern und sie willkommen zu heißen. Sobald wir uns wieder im Freien treffen durften, machten wir zum Beispiel einen Spaziergang mit dem CEO und lernten uns untereinander und unsere Vorgesetzten kennen.
 

Meine Position umfasst alle Aspekte der Produktherstellung …

Ich arbeite in der Produktentwicklung. Meine Haupttätigkeit ist die Projektarbeit, die auf die korrekte Auswahl der wichtigsten Zulieferer und der Dokumentation ausgerichtet ist. Ich beschaffe neue Produkte unter Berücksichtigung der technischen Zielvorgaben, der maximal zulässigen Kosten und der von uns geforderten Qualität. Meine Hauptaufgabe ist es, darauf zu achten, dass die Investitionen im vertretbaren Rahmen und die Kosten der Leuchten auf einem akzeptablen Preisniveau bleiben.
 

Einkauf unterschiedlichster Waren …

Ich kaufe sämtliches Material ein, das direkt für das Projekt erforderlich ist. Aluminiumgussteile, Leiterplatten, Dichtungen, Kautschukteile, Silikonteile, bis hin zu kleinen Schrauben und Unterlegscheiben (denn beides brauchen wir immer), einfach alles. Zu meinen Aufgaben zählt es auch, bei Kleinartikeln die Verwendung von Standardteilen voranzubringen. Das Gehäuse und die Abdeckung der Leuchten lassen sich nicht standardisieren, kleinere Teile jedoch wohl. Was das Gehäuse angeht, so müssen wir in der Lage sein, es an die Anforderungen der Kund*innen anzupassen.
 

Umgang mit mehreren Abteilungen, intern und extern …

Was die externe Seite betrifft, so suche ich normalerweise keine neuen Zulieferer. Vielmehr greife ich auf Zulieferer zurück, die bereits von Schréder validiert wurden. Doch wenn wir einen neuen Artikel benötigen, muss ich mitunter auch nach neuen Zulieferern suchen. Intern arbeite ich mit zwei Entwicklungszentren zusammen, die in Belgien und in Großbritannien ansässig sind. Was die Entwicklung betrifft, so suchen wir nach Lösungen, mit denen wir die Kosten im Rahmen halten können. Auch der Aspekt, in welchem Land die Leuchten zusammengebaut werden – ich arbeite mit unseren Werken in Portugal, Spanien und Ungarn zusammen – wirkt sich auf die Kosten aus. 
 

Inmitten einer weltweiten Lieferkettenkrise …

Es ist nicht immer einfach! Die weltweite Lage ist für uns zurzeit nicht gerade förderlich. Manchmal müssen wir bestimmte Projektphasen verschieben, weil wir die nötigen Teile nicht haben oder weil es Lieferprobleme gibt. Wir haben Lagerbestände von häufig benötigten Artikeln angelegt, doch man muss auch improvisieren. Wenn beispielsweise ein bestimmtes Steuergerät nicht vorrätig ist, machen wir uns gelegentlich zusammen mit den Technikern auf die Suche nach möglichen Alternativen und fragen in jedem unserer Werke nach, ob sie dort noch Steuergeräte auf Lager haben.
 

Unsere Zulieferer unterstützen uns …

Manchmal muss man Preissteigerungen hinnehmen. In anderen Fällen ist es besser, man sagt „Wir können noch zwei Wochen warten.“ Es gibt einfach jeden Tag viel zu jonglieren. Man muss viele kleine Schritte erledigen, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Trifft man rechtzeitig Vorbereitungsmaßnahmen, erzielt man meist gute Ergebnisse. Manchmal ist es aber ein echter Alptraum! Doch so ist es eben ... Herausforderungen gibt es immer. Die Frage ist, wie man damit umgeht. 
 

Gleichzeitig verlangen die Kunden mehr Nachhaltigkeit …

Wir berücksichtigen bei der Produktentwicklung von vornherein die Nachhaltigkeit. Wenn wir eine Leuchte entwickeln, müssen wir so manches bedenken: Wie kann man sie recyceln? Wie kann man sie besser transportieren? Wie können wir Materialverschwendung vermeiden? Wie steht es um den Lebenszyklus des Produkts und seiner Teile? Es gibt in diesem Bereich viel zu tun: Wir behandeln die Nachhaltigkeit nicht als speziellen, gesonderten Aspekt, sondern integrieren sie von Anfang an. Sie ist einfach Teil der Prozesse. 
 

Eine nachhaltige Lieferkette ist die Zukunft der Geschäftstätigkeit …

Wir haben die Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil unseres Handelns gemacht und möchten erreichen, dass andere Unternehmen sich uns anschließen. Im Rahmen unseres Plans Together for Our Future fordern wir alle Zulieferer der Unternehmensgruppe dazu auf, die Einhaltung der RBA-Standards uns gegenüber zu bestätigen. Insgesamt haben schon 90 unserer Zulieferer die Einhaltung der Standards bestätigt.
 

Und mit meiner Work-Life-Balance sieht es auch besser aus!

Das Unternehmen unterstützt die Arbeit im Homeoffice sehr und hat mich letztes Jahr auch dabei unterstützt, im Ausland zu arbeiten, als ich keinen Urlaub nehmen konnte. So langsam erkunde ich Lüttich ... Die Pandemie hat uns alle dazu gezwungen, zuhause in unserer Wohnung zu bleiben und über das Internet zu kommunizieren. Doch jetzt gehe ich zur Arbeit ins Büro, treffe mich mit Menschen und lebe wieder ein richtiges Leben. Glücklicherweise habe ich in meiner letzten Position Französisch gelernt. Mir blieb keine andere Wahl, ich musste Französisch sprechen, sonst hätte ich meinen Alltag nicht bewältigen können! Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, am Ball zu bleiben, und wenn es noch so hart ist.

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